Wo die Grenzen liegen – was KI (noch) nicht kann und nicht sollte

Kapitel 09

Inhalt

aktualisiert: 01. August 2025

Was KI (noch) nicht kann – und wo klare Grenzen wichtig sind

Kurz & bündig

Frage: Was kann Künstliche Intelligenz trotz aller Fortschritte noch immer nicht – und warum müssen klare Grenzen gesetzt werden?
Antwort: KI erkennt Muster und verarbeitet große Datenmengen – aber sie versteht keine Zusammenhänge, übernimmt keine Verantwortung und hat keine eigenen Werte. Damit der Einsatz von KI nicht zu falschen Entscheidungen oder gesellschaftlichen Problemen führt, braucht es technische, ethische und gesellschaftliche Grenzen.

KI beeindruckt – doch sie bleibt ein Werkzeug mit Grenzen

Künstliche Intelligenz kann heute vieles leisten: Sie erkennt Bilder, beantwortet Fragen, schreibt Texte oder schlägt passende Produkte vor. Solche Leistungen wirken auf viele Menschen fast schon wie Magie. Doch bei aller Begeisterung darf man nicht vergessen: KI bleibt ein technisches System. Sie „versteht“ nicht, was sie tut. Sie rechnet.

In diesem Kapitel schauen wir deshalb genauer hin:

  • Wo KI heute an ihre Grenzen stößt,
  • warum manche Entscheidungen nicht von Maschinen getroffen werden sollten,
  • und wie ein verantwortungsvoller Umgang mit KI aussehen kann.

Technische Grenzen der KI – wenn Verstehen fehlt

Auch wenn KI-Systeme beeindruckende Ergebnisse liefern, fehlt ihnen etwas Entscheidendes: echtes Verständnis.

Eine KI erkennt Muster in Daten – zum Beispiel bestimmte Wörter in einem Text oder typische Merkmale in einem Foto. Aber sie weiß nicht, was diese Dinge bedeuten. Sie kennt keinen Kontext, keine Geschichte, keine Erfahrung. Das kann zu gravierenden Problemen führen, vor allem wenn man sich zu sehr auf die scheinbare „Intelligenz“ verlässt.

Beispiel
Eine Sprach-KI kann eine Frage beantworten, die auf den ersten Blick sehr stimmig wirkt. Doch wenn die zugrundeliegenden Daten fehlerhaft oder lückenhaft sind, „erfindet“ die KI passende Inhalte. Das nennt man eine Halluzination. Die Antwort klingt gut – ist aber schlicht falsch.

Auch Kreativität im menschlichen Sinn gehört nicht zum Repertoire von KI. Zwar kann sie vorhandene Informationen neu kombinieren und dadurch originell wirken. Aber sie entwickelt keine eigenen Ideen, keine Ziele, keine Absichten.

Ein weiteres Problem: KI ist vollständig auf Daten angewiesen. Sie kann nur lernen, was bereits in den Daten vorhanden ist. Fehler, Vorurteile oder Verzerrungen in den Trainingsdaten übernimmt sie – oft unbemerkt – in ihre Entscheidungen.

Ethische Grenzen – wo Maschinen keine Entscheidungen treffen sollten

Manche Entscheidungen gehören grundsätzlich nicht in die Hände von Maschinen – auch wenn die Technik dazu in der Lage wäre. Denn KI kennt keine Werte, kein Mitgefühl und keine Verantwortung.

Besonders in sensiblen Bereichen ist das entscheidend. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Gerichtsurteile oder rechtliche Bewertungen
  • Medizinische Diagnosen oder Therapieentscheidungen
  • Auswahlverfahren bei Bewerbungen
  • Verteilung von sozialen Leistungen

In all diesen Situationen geht es nicht nur um das „richtige“ Ergebnis, sondern um Gerechtigkeit, Würde und Verantwortung. Eine Maschine kann das nicht leisten. Ihre Entscheidung basiert immer auf Daten – nicht auf moralischen Überlegungen.

Merksatz
Technische Effizienz ersetzt niemals menschliche Verantwortung.

Gesellschaftliche Grenzen – wenn KI das Zusammenleben beeinflusst

Künstliche Intelligenz ist keine neutrale Technologie. Je nachdem, wie sie eingesetzt wird, kann sie unsere Gesellschaft verändern – im Guten wie im Schlechten.

In der Arbeitswelt kann KI dazu führen, dass bestimmte Tätigkeiten automatisiert werden. Das spart Zeit und Kosten – birgt aber auch das Risiko, dass Menschen ihre Arbeit verlieren oder neue Ungleichheiten entstehen.

Im Bereich Bildung kommen KI-Systeme zum Einsatz, um Leistungen zu bewerten oder Lernprozesse zu steuern. Doch wenn diese Systeme Vorurteile aus früheren Daten übernehmen, können bestimmte Gruppen benachteiligt werden – ohne dass das sofort auffällt.

Und auch für die Demokratie wird KI zur Herausforderung: In sozialen Netzwerken entscheiden Algorithmen, welche Nachrichten oder Meinungen sichtbar sind. Wenn hier gezielt falsche Informationen verbreitet oder bestimmte Stimmen bevorzugt werden, kann das die freie Meinungsbildung gefährden.

Fazit: KI darf nicht unkritisch in gesellschaftlich relevanten Bereichen eingesetzt werden. Es braucht klare Regeln, unabhängige Kontrolle – und informierte Menschen, die mitreden können.

Hybride Systeme – wenn Mensch und KI gemeinsam entscheiden

Eine gute Lösung liegt oft im Zusammenspiel von Mensch und Maschine. In sogenannten hybriden Systemen werden die Stärken der KI mit menschlichem Urteilsvermögen verbunden.

Dabei übernimmt die KI bestimmte Aufgaben – zum Beispiel die Analyse großer Datenmengen, die Erkennung von Auffälligkeiten oder die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Sie liefert also eine fundierte Grundlage.

Die eigentliche Entscheidung trifft aber der Mensch. Er bewertet die Ergebnisse, wägt ab und übernimmt Verantwortung. Dabei stützt er sich auf bewährte Regeln – wie medizinische Leitlinien, rechtliche Standards oder ethische Prinzipien.

Gerade in Bereichen wie Medizin, Justiz oder öffentlicher Verwaltung ist dieses Zusammenspiel besonders wichtig. Denn hier geht es um Menschen – und die sollte keine Maschine allein beurteilen.

Zum Nachdenken

Tipp
Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug. Sie kann uns helfen, schneller zu arbeiten, Muster zu erkennen und Entscheidungen vorzubereiten. Doch sie ist kein Ersatz für menschliches Denken, für ethische Verantwortung oder für Mitgefühl.👉 Die entscheidende Frage ist nicht, was KI kann – sondern wofür wir sie einsetzen wollen. Technik braucht immer auch Menschen, die sie verantwortungsvoll nutzen.

Glossar

BegriffErklärung
Halluzination (bei KI)Wenn eine KI Inhalte „erfindet“, die es in Wirklichkeit nie gegeben hat – etwa erfundene Quellen oder falsche Fakten.
VerantwortungslückeEine Situation, in der unklar ist, wer für eine Entscheidung einer KI haftet – zum Beispiel bei einem Fehlurteil oder einer fehlerhaften Empfehlung.
TechnikfolgenabschätzungEine Methode, mit der die Auswirkungen neuer Technologien auf Gesellschaft, Umwelt und Zusammenleben systematisch bewertet werden.
Hybrides SystemEine Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI. Die KI liefert Ergebnisse, der Mensch entscheidet.
EthikleitlinieEin Regelwerk, das beschreibt, wie KI in sensiblen Bereichen verantwortungsvoll eingesetzt werden soll.

Weiterführende Informationen & empfohlene Quellen

 

Bewertung
Wie hilfreich war dieser Beitrag für dich? Gib gern eine Bewertung ab – so hilfst du uns, die Inhalte weiter zu verbessern.✔️ = hilfreich  ❌ = nicht hilfreich

KI Helfer selber ausprobieren

KI-Bot

Dein KI-Hlefer

Probier unseren KI-Chat-Bot einfach mal aus. Er erklärt dir technische Begriffe, hilft dir leicht verständlich bei vielen Fragen rund um Installation von Apps, Einstellungen von digitalen Anwendungen und vielem mehr – ohne Wartezeit und jederzeit verfügbar.

Direkt zum KI-Helfer

Stelle deine Frage direkt an unseren KI-Chat-Bot. Er hilft dir einfach und verständlich weiter – probiere es aus.

KI-Helfer ausprobieren

ℹ️ Hilfe zum KI-Helfer

Falls du dir unsicher bist, findest du hier eine kurze Erklärung, wie du unseren KI-Chat-Bot nutzen kannst.

Hilfe ansehen

Kommentar

🔒 Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass wir deine Angaben zur internen Auswertung speichern. Die Daten werden nicht veröffentlicht. Weitere Hinweise findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Hier findest du alle Beiträge übersichtlich nach Kapiteln sortiert