Was steckt wirklich hinter der „Künstlichen Intelligenz“ – und warum begegnet sie uns immer öfter?

KI verstehen
Kapitel 01
Symbolbild - Was ist KI

Inhalt

Ein Blick auf die Ursprünge, Funktionsweise und Grenzen moderner KI – verständlich erklärt.

Frage: Was ist Künstliche Intelligenz – und warum ist sie heute so wichtig?
Antwort: Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet Technologien, die darauf abzielen, bestimmte Aspekte menschlicher Intelligenz nachzubilden. Sie lernt aus Beispielen, erkennt Muster und beeinflusst heute zahlreiche Lebensbereiche – von Sprachassistenten bis hin zu medizinischen Diagnosen.

Der Ursprung der Idee: Maschinen, die denken?

Schon 1950 stellte der britische Mathematiker Alan Turing eine bis heute faszinierende Frage: „Können Maschinen denken?“ In seinem Aufsatz schlug er den sogenannten Turing-Test vor – ein Gedankenexperiment, mit dem man prüfen wollte, ob sich eine Maschine im Gespräch so verhält, dass man sie für einen Menschen halten könnte.

Einige Jahre später, 1956, wurde auf der Dartmouth Conference der Begriff „Künstliche Intelligenz“ geprägt. Forscher wie John McCarthy oder Marvin Minsky waren damals überzeugt: Schon bald würden Maschinen wie Menschen lernen, denken und sogar kreativ sein können. Doch die Technik war noch nicht so weit – und viele Hoffnungen blieben unerfüllt.

Was ist Künstliche Intelligenz? Einfach erklärt für Einsteiger

Klassische symbolische KIMaschinelles Lernen
Arbeitet mit festen RegelnLernt selbstständig aus Beispielen
„Wenn A, dann B“Erkennt Muster in großen Datenmengen
Typisch für frühe ExpertensystemeGrundlage moderner KI wie ChatGPT

Besonders durch das sogenannte maschinelle Lernen mit neuronalen Netzen ist KI heute leistungsfähiger denn je. Sie erkennt Strukturen in riesigen Datenmengen – zum Beispiel in der Spracherkennung oder medizinischen Diagnostik.

Wie lernen Maschinen?

Früher mussten Programme Schritt für Schritt vorgegeben werden. Heute lernen viele KI-Systeme anhand von Daten. Sie:

  • analysieren tausende oder Millionen Beispiele,
  • erkennen wiederkehrende Muster,
  • und entwickeln daraus Modelle für neue Aufgaben.

Beispiel:
Eine KI sieht zehntausend Katzenfotos. Sie erkennt dabei: spitze Ohren, Fell, Augenform. Wenn sie dann ein neues Bild sieht, kann sie „Katze“ sagen – ohne zu wissen, was eine Katze ist. Sie erkennt nur statistische Ähnlichkeiten.

Wie KI lernt Sie erkennt Muster aus vielen Beispielen – ohne echtes Verständnis.
Wie KI lernt Sie erkennt Muster aus vielen Beispielen – ohne echtes Verständnis.
Mensch und KI: Wir denken, fühlen und entscheiden — KI erkennt nur Muster und verarbeitet Daten.
Mensch und KI: Wir denken, fühlen und entscheiden — KI erkennt nur Muster und verarbeitet Daten.

Was machen Sprachassistenten eigentlich?

Digitale Helfer wie Siri, Alexa oder Google Assistant nehmen gesprochene Sprache auf, wandeln sie in Text um und analysieren dann: Welche Antwort passt statistisch am besten?

Sie „verstehen“ dabei nicht, was Du meinst – sie vergleichen nur mit Millionen anderen Aussagen und Mustern. Trotzdem wirken sie oft erstaunlich überzeugend.

Was KI (noch) nicht kann – und warum das wichtig ist

Was KI nicht kannWarum das relevant ist
Emotionen empfindenKI kann Stimmungen deuten, aber nicht fühlen.
Ethische Entscheidungen treffenSie folgt statistischen Regeln, nicht moralischem Empfinden.
Eigene Ziele entwickelnKI arbeitet nur innerhalb ihrer vorgegebenen Aufgabe.

Ein philosophischer Gedanke: Das chinesische Zimmer

Der Philosoph John Searle stellte sich 1980 folgendes Szenario vor:

Gedankenexperiment:
Stell Dir vor, Du sitzt in einem Raum. Durch einen Schlitz bekommst Du chinesische Schriftzeichen. Du verstehst kein Chinesisch – aber Du hast ein Regelbuch: „Wenn dieses Zeichen kommt, gib jenes zurück.“

Von außen sieht es so aus, als ob Du Chinesisch sprichst. Aber in Wirklichkeit verstehst Du nichts – Du befolgst nur Anweisungen.

Genau so, meint Searle, funktionieren heutige KI-Systeme: Sie verarbeiten Symbole – aber ohne echtes Verständnis.

Zum Nachdenken

Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug. Sie hilft beim Analysieren, beim Schreiben, beim Organisieren. Aber sie hat kein Bewusstsein, keine Kreativität, keine Verantwortung.

👉 Deshalb gilt: Nutze KI klug – aber verlasse Dich nicht blind auf sie.

Glossar

BegriffErklärung
Künstliche Intelligenz (KI)Technologien, die Aufgaben übernehmen, die früher menschliches Denken erforderten.
Turing-TestMethode zur Beurteilung maschineller Intelligenz.
Neuronales NetzRechenmodell, das Muster erkennt – angelehnt an das menschliche Gehirn.
Maschinelles LernenLernen aus Daten, ohne explizite Programmierung.
Symbolische KIKlassische KI auf Basis von Regeln und Entscheidungsbäumen.

Weiterführende Informationen

 

Vorschau auf nächste Woche:
In der nächsten Folge schauen wir uns an: Was kann KI wirklich – und wo stößt sie an ihre Grenzen?

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