Kundendaten, Pläne, Gespräche – so gibst du nichts preis, was nicht nach außen gehört
KI-Tools sind hilfreich – aber neugierig. Wenn du sie im Beruf nutzt, musst du vertrauliche Daten schützen. Hier erfährst du, wie du Informationen anonymisierst, Risiken erkennst und sichere Alternativen nutzt.
Was ist das Problem?
Viele KI-Tools funktionieren so, dass du Texte, Dateien oder Stichworte eingibst – und die KI erstellt daraus Vorschläge, Übersetzungen oder Zusammenfassungen. Doch was dabei oft übersehen wird: Die Inhalte verlassen deinen Computer und werden auf fremden Servern verarbeitet – manchmal auch dauerhaft gespeichert oder analysiert.
Besonders kritisch ist das bei:
- Kundendaten
Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Kundennummern, Gesprächsverläufe - Interne Planungen
Angebote, Zeitpläne, Projektbeschreibungen, Budgetzahlen - Persönlichen Notizen
Einschätzungen zu Kolleg:innen, Vorgesetzten oder Bewerber:innen
Du möchtest ein Feedback-Gespräch zusammenfassen und gibst deinen handschriftlichen Entwurf in ein Online-Tool ein. Darin stehen der Name der Kollegin, der Projektkontext und deine persönliche Einschätzung. Ohne es zu merken, speicherst du diese Daten auf einem US-Server – das ist ein klarer Verstoß gegen Vertraulichkeit.
Warum betrifft es dich?
Vertrauliche Daten tauchen oft da auf, wo du es gar nicht erwartest: in E-Mails, Notizen, Chatverläufen, Excel-Listen oder Gesprächsentwürfen. Sobald du diese in ein KI-Tool eingibst – sei es zur Textüberarbeitung, zur Formulierungshilfe oder zur Visualisierung – kann es sein, dass du gegen interne oder gesetzliche Vorgaben verstößt.
Du musst dabei nicht absichtlich „Geheimnisse“ verraten. Es reicht, wenn du:
- echte Namen verwendest,
- Standorte oder Termine nennst,
- Projektnummern oder E-Mail-Verläufe eingibst,
- Bilder mit Personen oder Gebäuden hochlädst.
Was kannst du tun?
- Vertrauliche Inhalte vor der Eingabe prüfen
Lies alles durch, bevor du es in ein KI-Tool gibst. Frage dich: Könnte das jemand Drittes mit einer realen Person oder Firma in Verbindung bringen? - Konsequent anonymisieren
Ersetze Namen durch „Person A“, „Mitarbeiterin X“, „Kunde Y“. Auch Orte, Produkte, Marken und Abkürzungen solltest du neutralisieren. - Vertrauliche Anhänge nie hochladen
Lade keine Word-, Excel- oder PDF-Dokumente hoch, die persönliche oder interne Daten enthalten – auch nicht zum Testen. - KI nicht zur Erstbearbeitung sensibler Inhalte nutzen
Entwerfe vertrauliche Texte zuerst offline – nutze KI dann ggf. für stilistische Überarbeitung, aber nur mit anonymisierten Inhalten.
Typische Fehler vermeiden
- „Das sieht doch keiner“
Auch wenn die KI kein Mensch ist: Deine Eingaben landen auf Servern und können technisch ausgewertet oder missbraucht werden. - Unbedachtes Hochladen von Screenshots
Bilder enthalten oft eingebettete Daten – z. B. Namen im Dateinamen, E-Mail-Köpfe, Uhrzeiten, Standortdaten. - Nur auf das Tool vertrauen
Aussagen wie „Wir speichern nichts“ gelten oft nur für kostenpflichtige Versionen – und selbst dort ist Vorsicht geboten.
Alles, was nicht auf einem Plakat vor dem Büro hängen dürfte, gehört nicht ungeprüft in ein KI-Tool.
📘 Glossar
| Begriff | Erklärung |
|---|---|
| Anonymisierung | Entfernen oder Ersetzen von Angaben, durch die Personen oder Firmen identifizierbar wären. |
| Vertrauliche Daten | Informationen, die nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich sein dürfen – z. B. Personalakten, Angebote, Kundenlisten. |
| Prompt | Texteingabe oder Frage an eine KI – je nach Inhalt können dabei Daten übertragen werden. |
| Serverstandort | Ort, an dem Daten technisch gespeichert und verarbeitet werden – relevant für den Datenschutz. |

