Sind Alexa, Siri & Co wirklich sicher?

Kapitel 03
Computer mit Hinweis auf Cyber Security

Inhalt

Was smarte Lautsprecher mithören – und wie du deine Privatsphäre schützt

Frage: Wie sicher ist Alexa, Siri & Co beim Thema Datenschutz?
Antwort: Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant sind so voreingestellt, dass sie nur nach einem Signalwort aktiv werden. Doch beim Thema Datenschutz lohnt es sich, die Einstellungen zu prüfen – denn viele Funktionen sammeln mehr Daten als nötig.

Was dein Lautsprecher alles hört – und warum das nicht automatisch gefährlich ist

Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant sind praktische Helfer im Alltag – werfen aber auch Fragen zum Datenschutz auf. Vor allem bei Alexa ist vielen unklar, was tatsächlich gespeichert wird und wie man die Kontrolle behält. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema Alexa Datenschutz – Schritt für Schritt erklärt.

Sie sind praktische Alltagshelfer. Sie spielen deine Lieblingsmusik, beantworten Fragen oder helfen beim Einkauf. Dafür müssen sie aber zuhören – genauer gesagt: auf ihr „Weckwort“ warten. Erst wenn du z. B. „Alexa“ oder „Hey Siri“ sagst, wird der Rest deines Satzes gespeichert, verarbeitet und an einen Server geschickt.

Beispiel:
Du sagst: „Alexa, wie wird das Wetter morgen?“ → Nur ab „Alexa“ wird deine Stimme aufgenommen und übertragen.

Doch viele fragen sich:
▶️ Hört mein Gerät auch zu, wenn ich gar nichts sage?
▶️ Was passiert mit meinen Daten – und wie kann ich das beeinflussen?

Welche Daten werden gespeichert – und warum das problematisch sein kann

Viele Nutzer wissen gar nicht, wie viele Informationen sie preisgeben, wenn sie Sprachassistenten täglich nutzen:

  • Sprachbefehle (z. B. „Spiel Musik von ABBA“)
  • Standort (z. B. bei Wegbeschreibungen)
  • Vorlieben und Routinen (z. B. Einkaufslisten, Timer, Lichtsteuerung)
  • Verknüpfung mit deinem Amazon-, Google- oder Apple-Konto

Diese Daten können helfen, die Nutzung angenehmer zu machen. Aber: Sie können auch verwendet werden, um Nutzerprofile zu erstellen – z. B. für Werbung oder Trainingszwecke.

Was du konkret tun kannst – ohne Technikfrust

Wenn du Alexa nutzt, solltest du wissen, wie du den Datenschutz aktiv steuern kannst. Mit diesen einfachen Einstellungen schützt du deine Daten im Alltag.

  • Sprachaufzeichnungen löschen: In jeder App kannst du festlegen, ob und wie lange deine Befehle gespeichert werden.
  • Mikrofon ausschalten: Viele Geräte haben einen Knopf, der das Mikrofon deaktiviert.
  • Standortzugriff prüfen: Wird er überhaupt gebraucht? Deaktiviere ihn, wenn du ihn nicht nutzt.
  • Keine sensiblen Fragen stellen: Vermeide Inhalte wie Passwörter, Kontodaten oder Gesundheitsfragen.
  • Drittanbieter-Apps (Skills) prüfen: Schau regelmäßig, welche Zusatzfunktionen du installiert hast – und ob du sie wirklich brauchst.

Alltagsbeispiel 1: Nützlicher Helfer mit Knopfdruck
Frau M. (68) nutzt Alexa, um ihre Lieblingsmusik zu hören. Sie hat das Mikrofon deaktiviert, wenn sie keine Sprachbefehle geben möchte – und schaltet es bei Bedarf einfach wieder an.
„Ich habe meine Ruhe – und wenn ich Alexa brauche, drücke ich den Knopf. So fühle ich mich sicher.“

Alltagsbeispiel 2: Versehentlich aktiviert – was tun?
Herr M. (75) wunderte sich, als Alexa plötzlich mitten im Gespräch aufleuchtete.
Er hatte das Wort „Annex“ gesagt – das klang offenbar zu ähnlich wie „Alexa“.
Seitdem achtet er auf das Signallicht am Gerät – und prüft ab und zu in der App, was aufgezeichnet wurde.

Unterschiede zwischen Alexa, Siri und Google – worauf es ankommt

  • Amazon Alexa:
    • Sprachaufzeichnungen lassen sich automatisch löschen (z. B. nach 3 Monaten)
    • Mikrofon kann am Gerät ausgeschaltet werden
    • Verknüpfung mit Amazon-Profil – u. U. auch mit Einkaufsverhalten
  • Apple Siri:
    • Fokus auf Datenschutz – Daten bleiben oft lokal auf dem Gerät
    • Kein physischer Ausschalter – aber über iPhone kontrollierbar
    • Wenig Werbeanalyse – Apple verdient sein Geld nicht mit Daten
  • Google Assistant:
    • Sehr präzise Spracherkennung
    • Datenverknüpfung mit Google-Konto (YouTube, Kalender etc.)
    • Automatische Löschung möglich – aber manuell einzustellen

Sicherheit im Detail – wie real ist die Gefahr?

  • Aktivierung nur nach Signalwort – zufälliges Mithören ist technisch nicht vorgesehen
  • Übertragung erfolgt verschlüsselt
  • Fehlfunktionen gab es vereinzelt (z. B. 2018 bei Alexa) – wurden aber behoben
  • Offenes WLAN oder veraltete Router-Passwörter können ein echtes Risiko sein
  • Drittanbieter-Apps (Skills) solltest du bewusst und sparsam einsetzen

Merksatz:
Du wirst nicht „abgehört“ wie in einem Spionagefilm – aber wer sicher leben will, sollte seine Einstellungen kennen und regelmäßig prüfen.

Gab es nicht früher schon einmal Vorfälle?

Ja, tatsächlich gab es vor einigen Jahren vereinzelt Zwischenfälle, über die damals auch viel berichtet wurde. Beispielsweise wurde 2018 in den USA bekannt, dass Alexa in einem Einzelfall versehentlich ein Gespräch aufgezeichnet und an einen gespeicherten Kontakt weitergeleitet hatte. Ursache war eine unglückliche Verkettung von Fehlinterpretationen des Sprachassistenten — also kein Hackerangriff, sondern ein technisches Missverständnis innerhalb des Geräts.

Seitdem haben die Hersteller ihre Systeme deutlich verbessert: Die Spracherkennung wurde verfeinert, zusätzliche Sicherheitsabfragen eingeführt und die Möglichkeit geschaffen, eigene Sprachaufzeichnungen jederzeit einzusehen oder zu löschen.

Wichtig zu wissen: Solche Vorfälle waren auch damals schon äußerst selten und sind heute durch die technischen Verbesserungen noch unwahrscheinlicher geworden. Wer seine Geräteeinstellungen bewusst wählt und das Mikrofon bei Nichtgebrauch deaktiviert, kann Sprachassistenten heute sehr sicher nutzen.


Glossar

BegriffErklärung
SprachassistentEin Gerät oder Programm, das auf gesprochene Befehle reagiert – z. B. Alexa oder Siri.
WeckwortDas Signalwort (z. B. „Alexa“), auf das der Assistent hört und erst danach aktiv wird.
SkillsZusatzfunktionen für Sprachassistenten – vergleichbar mit Apps.
DatenschutzRegelungen und Maßnahmen, um persönliche Informationen zu schützen.
DatenverknüpfungWenn verschiedene Dienste (z. B. Musik, Kalender, Online-Shopping) miteinander verbunden werden.

Vertiefende Informationen & empfohlene Quellen

Wie hilfreich war dieser Beitrag für dich?
Gib gern eine Bewertung ab – so hilfst du uns, die Inhalte weiter zu verbessern.
✔️ = hilfreich   = nicht hilfreich

Kommentar

🔒 Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass wir deine Angaben zur internen Auswertung speichern. Die Daten werden nicht veröffentlicht. Weitere Hinweise findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Hier findest du alle Artikel übersichtlich nach Kapiteln sortiert