KI & Meinungsmache – Wie soziale Medien mit KI beeinflussen können

Kapitel 17

Inhalt

Wie du Manipulation erkennst – und dich davor schützt

Frage: Wie wirkt Künstliche Intelligenz in sozialen Netzwerken – und wie erkenne ich gezielte Beeinflussung?
Antwort: In sozialen Medien wird KI oft unbemerkt eingesetzt – etwa bei Kommentaren, Videos oder Empfehlungen. Sie kann Stimmungen verstärken, politische Meinungen lenken oder falsche Informationen verbreiten. Doch mit etwas Aufmerksamkeit kannst du Manipulation erkennen – und dich bewusst davor schützen.

Soziale Netzwerke – mehr als nur Kontaktpflege

Facebook, Instagram, TikTok oder YouTube gehören für viele Menschen längst zum Alltag. Auch viele ältere Nutzer:innen schätzen diese Plattformen, weil sie mit Familie und Freunden verbunden bleiben – oder sich dort über aktuelle Themen informieren.

Doch was viele nicht wissen: Hinter den Kulissen arbeiten oft KI-Systeme, die genau beobachten, was wir anklicken, wie lange wir etwas ansehen – und wie wir reagieren. Daraus werden Inhalte zusammengestellt, die uns besonders ansprechen sollen. Das kann praktisch sein – aber auch gefährlich.

Wie KI gezielt beeinflusst

Künstliche Intelligenz kann helfen, passende Beiträge vorzuschlagen. Aber sie kann auch eingesetzt werden, um Meinungen gezielt zu beeinflussen – etwa durch:

  • 🔁 Automatisierte Kommentare: Programme (sogenannte „Bots“) posten tausendfach ähnliche Aussagen unter politischen Beiträgen.
  • 🎭 Fake-Profile: Konten mit KI-generierten Bildern und Texten, die so wirken, als würden echte Menschen dahinterstecken.
  • 📢 Gezielte Stimmungsmache: Inhalte, die Angst oder Wut auslösen, um Diskussionen in eine bestimmte Richtung zu lenken.
  • 🎬 Deepfake-Videos: Videos, in denen bekannte Personen scheinbar Dinge sagen, die sie nie gesagt haben – erzeugt mit KI.

🔍 Beispiel 1: Automatisierte Meinungsmache
Unter einem Artikel über Energiepreise auf Facebook finden sich plötzlich Dutzende Kommentare mit ähnlichem Wortlaut wie „Diese Regierung ruiniert uns alle – Zeit für einen Wechsel!“. Die Profile sehen unterschiedlich aus, aber viele wurden erst vor wenigen Wochen erstellt.
👉 Solche Beiträge stammen oft nicht von echten Menschen, sondern von automatisierten Bot-Konten, die gezielt Stimmung erzeugen sollen.

🔍 Beispiel 2: Gefälschte Profile mit KI-Bildern
Herr K. (66) bekommt eine Freundschaftsanfrage von einer sympathischen Frau mit schönem Profilbild. Sie schreibt nette Nachrichten – spricht über Familie, Hobbys, sogar über Politik. Doch ihr Profil enthält nur zwei Fotos, keine Freunde, keine persönlichen Beiträge.
👉 Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um ein KI-generiertes Fake-Profil, das Vertrauen aufbauen soll – möglicherweise mit Betrugsabsicht.

🔍 Beispiel 3: Deepfake-Video als Täuschung
Auf WhatsApp kursiert ein Video, in dem ein bekannter Politiker angeblich zugibt, die letzte Wahl manipuliert zu haben. Das Video wirkt überzeugend – Stimme, Mimik, Kleidung. Doch bei genauerem Hinsehen passt die Lippenbewegung nicht ganz, und die Augen sind ungewöhnlich starr.
👉 Ein typisches Beispiel für einen Deepfake, der gezielt Vertrauen zerstören soll.

Was das mit uns macht

Viele Menschen – gerade wenn sie die Technik nicht durchschauen – glauben an das, was sie sehen oder lesen. Und das ist verständlich: Bilder, Zitate und Videos wirken überzeugend. Doch genau das wird ausgenutzt.

Die Folgen:

  • ❗ Verunsicherung: Was ist noch echt? Wem kann ich glauben?
  • ❗ Spaltung: Diskussionen werden aggressiver, der Ton rauer.
  • ❗ Manipulation: Besonders vor Wahlen oder in Krisenzeiten wird versucht, gezielt Einfluss zu nehmen.

🔍 Beispiel 4: Panik durch Falschmeldung
In einer Nachbarschaftsgruppe auf Facebook wird plötzlich behauptet, es gäbe in der Region eine massive Einbruchswelle. Viele Nutzer:innen teilen den Beitrag, es entsteht Unruhe. Doch die Polizei hat keine Hinweise – es war eine frei erfundene Behauptung, verstärkt durch KI-generierte Kommentare.
👉 Solche Fälle zeigen, wie schnell sich Fehlinformationen verbreiten – selbst in privaten Gruppen.

Was du konkret tun kannst

Auch wenn du nicht täglich auf Facebook & Co. unterwegs bist – diese einfachen Hinweise helfen dir, Inhalte besser einzuordnen:

  • Kommentare hinterfragen: Klingen die Aussagen sehr übertrieben oder emotional? Wiederholen sich Formulierungen in vielen Beiträgen?
  • Profile prüfen: Klicke auf das Profil: Gibt es persönliche Fotos, Beiträge, Freunde? Oder wirkt es künstlich, leer oder „zu glatt“?
  • Fakten checken: Suche das Zitat oder Bild auf einer anderen Seite – z. B. bei mimikama.at, tagesschau.de oder über die Google-Bildersuche.
  • Videos genau ansehen: Achte auf seltsame Mimik, starre Augen oder unnatürliche Bewegungen. Deepfakes wirken oft „glatt“ oder leicht verzögert.
  • Vielfalt zulassen: Verlasse deine Filterblase. Folge bewusst auch anderen Informationsquellen – das schärft dein Urteilsvermögen.

🔍 Beispiel 5: Richtig reagieren – und anderen helfen
Herr J. liest einen Kettenbrief auf WhatsApp, in dem steht: „Ab morgen sollen Rente und Bargeld abgeschafft werden – bitte weitersagen!“
Er wird skeptisch – und prüft den Inhalt über Tagesschau.de und Mimikama. Ergebnis: Falschmeldung. Er klärt den Irrtum in seiner Seniorengruppe auf – und verhindert so, dass die Nachricht weiterverbreitet wird.
👉 Ein gutes Beispiel dafür, wie jede:r von uns zur Aufklärung beitragen kann.

Glossar

  • Fake-Profil: Ein künstlich erstellter Account, der vorgibt, eine reale Person zu sein.
  • Bot: Ein Computerprogramm, das automatisch Kommentare schreibt oder Inhalte teilt.
  • Deepfake: Ein mit KI erzeugtes Video, in dem Personen realistisch etwas sagen oder tun, das sie nie getan haben.
  • Filterblase: Wenn du durch Algorithmen immer nur ähnliche Inhalte siehst – und andere Sichtweisen kaum mehr auftauchen.
  • Mimikama: Eine österreichische Plattform, die gezielt Falschmeldungen im Netz überprüft – leicht verständlich und kostenlos nutzbar.
    🔗 https://www.mimikama.at

Merksatz:
Nicht alles, was in sozialen Netzwerken geteilt wird, ist auch wahr. Wenn du Inhalte kritisch hinterfragst, bist du Manipulation nicht ausgeliefert – sondern bleibst handlungsfähig.

Vertiefende Informationen & empfohlene Quellen

Ausblick auf das nächste Kapitel: Wer haftet bei KI-Fehlern? – Verantwortung & Recht im KI-Zeitalter
Was passiert, wenn eine KI einen Fehler macht? Wer trägt die Verantwortung – und was sagt das Gesetz? Im nächsten Kapitel erfährst du, was heute schon geregelt ist, und worauf du im Alltag achten solltest.

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