Für Angehörige – Eltern digital begleiten & unterstützen

Kapitel 17
Mutter und Tochter mit Tablet

Inhalt

Wie du deine Eltern aus der Ferne digital unterstützen kannst – ohne vor Ort zu sein

Kurz & bündig

Frage: Wie kann ich meine Eltern digital unterstützen – auch wenn ich weiter entfernt wohne?
Antwort: Mit deutschen Apps und einfachen Geräten kannst du deinen Eltern Struktur, Sicherheit und Kontakt im Alltag bieten. Viele Funktionen lassen sich kostenlos per Smartphone nutzen – andere bieten gegen eine kleine Gebühr zusätzlichen Komfort und Sicherheit.

Warum digitale Unterstützung für deine Eltern so wertvoll ist

Du lebst weiter weg von deinen Eltern und machst dir Sorgen? Das kennst du sicher: „Haben sie ihre Medikamente genommen?“, „Sind sie gut angekommen?“ oder „Was mache ich, wenn sie Hilfe mit dem Handy brauchen?“ Dank digitaler Hilfsmittel kannst du heute viel mehr unterstützen, als früher möglich war. Das Beste daran: Deine Eltern behalten ihre Selbstständigkeit, und du hast ein besseres Gefühl.

Für besorgte Angehörige
Du musst nicht zum Technik-Experten werden. Die meisten Lösungen sind so einfach, dass du sie einmal einrichtest und sie dann von selbst funktionieren.

Was das Smartphone deiner Eltern bereits kann

Bevor du zusätzliche Apps oder Geräte kaufst, schau dir an, was bereits vorhanden ist:

  • Standortfreigabe: iPhone („Wo ist?“) und Android (Google Maps) können den Standort mit dir teilen
  • Erinnerungen: Kalender-App und Sprachassistenten können an Termine und Medikamente erinnern
  • Videotelefonie: WhatsApp, FaceTime oder Skype sind meist schon installiert
  • Notfallkontakte: Können direkt im Sperrbildschirm hinterlegt werden

Deutsche Apps und Lösungen für mehr Sicherheit

MyTherapy – Medikamenten-Erinnerung (kostenlos)
Was es kann: Deutsche App, die zuverlässig an Medikamente, Arzttermine und Messungen erinnert. Du kannst als Angehöriger Berichte über die Einnahme erhalten.

Datenschutz: Deutscher Anbieter (smartpatient GmbH), DSGVO-konform, Server in Deutschland.

Ideal für: Eltern, die mehrere Medikamente nehmen und manchmal vergesslich sind.

Pillenalarm – Einfache Tabletten-Erinnerung (kostenlos)
Was es kann: Sehr einfache deutsche App nur für Medikamenten-Erinnerungen. Große Schrift, klare Bedienung.

Datenschutz: Daten bleiben auf dem Gerät, keine Cloud-Speicherung.

Ideal für: Eltern, die nur eine einfache Erinnerungsfunktion brauchen.

Nevisio – Senioren-Tablet aus Deutschland (ab 39€/Monat)
Was es kann: Speziell für Senioren entwickeltes Tablet mit großen Symbolen, einfacher Bedienung und Fernwartung durch Angehörige.

Datenschutz: Deutsche Firma, Server in Deutschland, DSGVO-konform.

Ideal für: Eltern, die mit normalen Tablets überfordert sind.

Familo – Familien-Messenger (kostenlos)
Was es kann: Deutsche WhatsApp-Alternative speziell für Familien. Große Schrift, einfache Bedienung, Standortfreigabe möglich.

Datenschutz: Deutsche App, Server in Deutschland, keine Werbung.

Ideal für: Familien, die eine einfachere Alternative zu WhatsApp suchen.

Praktische Beispiele: So unterstützen andere ihre Eltern

Medikamenten-Sicherheit
Frau S., 52 Jahre, lebt 200 km von ihrer 78-jährigen Mutter entfernt. „Mama vergaß immer öfter ihre Blutdrucktabletten“, erzählt sie. Gemeinsam richteten sie MyTherapy ein. Jetzt bekommt die Mutter täglich Erinnerungen und Frau S. erhält wöchentlich einen Bericht. „Ich sehe, dass sie ihre Medikamente nimmt, ohne sie zu kontrollieren. Das gibt uns beiden Sicherheit.“
Standort-Beruhigung
Herr M., 48 Jahre, machte sich Sorgen, wenn sein 82-jähriger Vater allein einkaufen ging. „Papa ist noch fit, aber ich wollte wissen, ob er gut ankommt.“ Sie aktivierten die iPhone-Standortfreigabe. „Jetzt sehe ich, wenn er beim Supermarkt ist und wieder zu Hause ankommt. Papa fühlt sich nicht überwacht, und ich bin beruhigt.“
Einfache Kommunikation
Familie K. wechselte von WhatsApp zu Familo, weil die 75-jährige Oma ständig versehentlich Nachrichten löschte. „Die großen Symbole und die einfache Bedienung haben alles verändert“, berichtet die Tochter. „Oma schreibt jetzt sogar selbst Nachrichten und schickt Fotos.“

Schritt-für-Schritt: So richtest du die Unterstützung ein

  1. Bestandsaufnahme: Schau dir das Smartphone deiner Eltern an und teste die vorhandenen Funktionen.
  2. Gemeinsam einrichten: Installiere Apps am besten zusammen mit deinen Eltern, nicht heimlich.
  3. Einfach starten: Beginne mit einer Funktion (z.B. Standortfreigabe) und erweitere später.
  4. Regelmäßig testen: Prüfe alle paar Wochen, ob alles noch funktioniert.
  5. Geduldig bleiben: Gib deinen Eltern Zeit, sich an neue Funktionen zu gewöhnen.

Wann reicht das Smartphone – wann brauchst du zusätzliche Geräte?

SituationSmartphone reichtZusatzgerät sinnvoll
Standort im Blick behalten✅ Ja, mit StandortfreigabeWenn automatische Benachrichtigungen gewünscht
Medikamenten-Erinnerung✅ Ja, mit MyTherapy oder PillenalarmWenn das Smartphone selten genutzt wird
Videoanrufe✅ Ja, mit WhatsApp oder FaceTimeWenn normale Apps zu kompliziert sind
Technische Hilfe⚠️ Eingeschränkt möglichBei regelmäßigem Unterstützungsbedarf

Kosten: Was kostet digitale Eltern-Unterstützung?

Die meisten Grundfunktionen sind kostenlos verfügbar:

  • Smartphone-Funktionen: Standortfreigabe, Kalender, Videotelefonie – komplett kostenlos
  • MyTherapy: Grundversion kostenlos, Premium-Features ab 2,99€/Monat
  • Pillenalarm: Komplett kostenlos
  • Familo: Kostenlos für Familien
  • Nevisio: Ab 39€/Monat (inkl. Tablet und Support)
Unser Tipp
Starte mit den kostenlosen Lösungen. Oft reichen diese völlig aus. Kostenpflichtige Geräte lohnen sich nur, wenn die Eltern mit normalen Smartphones überfordert sind.

Häufige Sorgen und wie du sie löst

  • „Meine Eltern fühlen sich überwacht“: Erkläre den Nutzen und lass sie mitentscheiden. Transparenz schafft Vertrauen.
  • „Die Technik ist zu kompliziert“: Starte mit einer einfachen Funktion und baue langsam aus.
  • „Was ist mit dem Datenschutz?“: Nutze deutsche Anbieter und erkläre, welche Daten geteilt werden.
  • „Es funktioniert nicht zuverlässig“: Teste regelmäßig und hab einen Plan B (z.B. täglichen Anruf).

Schnelle Alltagstipps für sofort

  • Standortfreigabe aktivieren: In Google Maps oder iPhone „Wo ist?“ einrichten
  • WhatsApp vereinfachen: Wichtige Kontakte als Favoriten markieren
  • Feste Videotermine: Jeden Sonntag um 15 Uhr – Routine hilft
  • Gemeinsame Einkaufsliste: Mit Google Keep oder Apple Notizen
  • Notfallkontakte: Im Sperrbildschirm hinterlegen

Glossar: Die wichtigsten Begriffe einfach erklärt

BegriffErklärung
StandortfreigabeFunktion, mit der deine Eltern ihren aktuellen Aufenthaltsort für dich sichtbar machen können.
DSGVODeutsche/Europäische Datenschutz-Grundverordnung – schützt persönliche Daten.
Cloud-SpeicherungDaten werden auf Servern im Internet gespeichert, nicht nur auf dem Gerät.
FernwartungMöglichkeit, ein Gerät aus der Ferne zu bedienen – nur mit Erlaubnis der Person.
Server-StandortOrt, wo die Daten einer App gespeichert werden – wichtig für Datenschutz.

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