Kettenbriefe bei WhatsApp – wie KI sie noch gefährlicher macht

Kapitel 19

Inhalt

So erkennst du falsche Warnungen, Betrugsversuche und KI-Fakes

Kurz & bündig

Frage: Warum sind Kettenbriefe in WhatsApp & Co durch KI besonders gefährlich geworden?
Antwort: Weil sie heute oft mit künstlich erzeugten Bildern, gefälschten Stimmen oder realistisch klingenden Texten versehen sind. Sie wirken glaubwürdig – sind aber frei erfunden. Mit ein paar einfachen Regeln kannst du sie sicher erkennen und stoppen.

Warum Kettenbriefe besonders ältere Menschen treffen

Ob per WhatsApp, Signal oder E-Mail: Immer wieder erhalten Menschen Nachrichten wie „Bitte sofort an alle weiterleiten – WhatsApp wird kostenpflichtig!“ oder „Warnung vor neuem Medikament – schon 3 Tote!“

Solche Nachrichten wirken oft ernst und dringlich – genau das macht sie so gefährlich. Ältere Menschen sind besonders oft betroffen, weil sie helfen wollen, vertrauensvoll sind oder noch nicht lange mit digitalen Medien arbeiten. Und genau das nutzen manche aus – verstärkt durch KI.

Was ist daran wirklich KI?

  • KI-Textgeneratoren (z. B. ChatGPT) schreiben flüssige, glaubwürdige Warntexte, die keinen Verdacht wecken.
  • KI-Stimmen können angeblich echte Menschen sprechen lassen (z. B. „ein Enkel“, der Hilfe braucht).
  • KI-Bildgeneratoren (z. B. DALL·E) erzeugen täuschend echte Bilder von angeblichen Unfällen, Medikamenten oder Polizeiaktionen.
  • Emotionale Verstärkung: KI kann Inhalte gezielt so formulieren, dass du emotional reagierst und die Nachricht eher weiterleitest.

Das macht die Absender schwerer erkennbar – und die Inhalte gefährlicher.

So erkennst du einen Kettenbrief – auch mit KI

  • „Bitte sofort an alle weiterleiten“ – ist fast immer ein Warnsignal für Falschmeldungen.
  • Dramatischer Tonfall – mit Worten wie „Todesgefahr“, „Virus“, „Gift“ oder „Geheimtipp“.
  • Keine Quellen oder nur unbekannte Webseiten – es fehlen überprüfbare Links.
  • Behauptungen ohne Datum – z. B. „gestern in Hannover passiert“ – aber ohne konkretes Datum.
  • Falsche Behördennamen – z. B. „Ministerium für WhatsApp-Sicherheit“.

Beispiel aus dem Alltag

Beispiel aus dem Alltag
Frau R., 66 Jahre, bekam eine WhatsApp mit einem Bild von einem angeblich vergifteten Schokoriegel – „bitte sofort teilen, Kinder sind in Lebensgefahr“. Sie war erschrocken und leitete die Nachricht an ihre Familie weiter. Ihr Sohn überprüfte die Nachricht – sie war gefälscht, das Bild wurde mit einer Bild-KI erzeugt. Inzwischen weiß Frau R., dass es gute Möglichkeiten gibt, solche Inhalte zu prüfen.

Warum Menschen Kettenbriefe überhaupt weiterleiten

Viele Kettenbriefe wirken so, als wolle man nur helfen. Wer sie erhält, hat oft das Gefühl: „Das sollte ich lieber weitergeben – sicher ist sicher.“

Gerade hilfsbereite oder vertrauensvolle Menschen möchten keine wichtige Warnung zurückhalten. Manche glauben auch, dass sie anderen etwas Gutes tun. Genau das nutzen KI-Fälschungen gezielt aus – sie erzeugen ein Gefühl von Dringlichkeit und sozialem Druck.

Was WhatsApp selbst gegen Falschmeldungen unternimmt

  • Weiterleitungs-Begrenzung: Eine Nachricht kann nur an maximal fünf Chats gleichzeitig weitergeleitet werden.
  • „Häufig weitergeleitet“: Wenn eine Nachricht sehr oft geteilt wurde, erscheint diese Kennzeichnung im Chat – ein Warnzeichen!
  • In Indien getestet: WhatsApp zeigt in manchen Ländern Hinweise an, ob der Inhalt überprüft wurde – sogenannte „Factchecking“-Funktionen sind in Entwicklung.

Wenn du eine Nachricht als verdächtig empfindest, kannst du sie direkt markieren und melden.

Was du tun kannst, wenn du unsicher bist

  • Mach einen Screenshot – falls du später jemanden um Hilfe fragen willst.
  • Leite sie nicht weiter, solange du nicht sicher bist.
  • Melde den Inhalt über WhatsApp: Nachricht antippen → Menü öffnen → „Melden“.
  • Frag Familie oder Freunde, ob sie die Nachricht kennen.
  • Nutze offizielle Seiten wie mimikama.at oder die Verbraucherzentrale.

Wie du andere vor Kettenbriefen schützen kannst

  • Schick keinen Screenshot des Kettenbriefs herum – auch das verbreitet ihn.
  • Erkläre anderen ruhig, warum du die Nachricht nicht weiterleitest – z. B. mit einem Link zu diesem Beitrag.
  • Hilf anderen dabei, Kettenbriefe zu erkennen – besonders, wenn du dich mit digitalen Themen besser auskennst.
Tipp
Teile lieber diesen Beitrag als eine verdächtige Nachricht. Das schützt nicht nur dich – sondern auch andere!

So kannst du solche Fakes überprüfen

1. Google-Rückwärtssuche nutzen

Gehe auf die Seite images.google.com, lade das Bild hoch – und schau, ob es schon einmal im Netz verwendet wurde. Oft erkennst du Fakes sofort.

2. Mimikama prüfen

Die österreichische Plattform mimikama.at prüft täglich Kettenbriefe, Falschmeldungen und Gerüchte. Suche dort nach einem Satz aus der Nachricht.

3. Familie oder Freunde fragen

Wenn du unsicher bist, sprich mit deinen Kindern oder Enkeln. Viele kennen solche Maschen – und können dir helfen, ruhig zu bleiben.

Unser Tipp

Tipp
Kettenbriefe sind kein neues Phänomen – aber durch KI viel glaubwürdiger geworden.
💡 Reagiere nicht sofort – atme durch, prüfe den Inhalt.
🔒 Und: Teile solche Nachrichten nie weiter, solange du nicht 100 % sicher bist.

Glossar: Die wichtigsten Begriffe einfach erklärt

BegriffErklärung
KettenbriefEine Nachricht, die dich auffordert, sie weiterzuleiten – oft mit Warnungen oder Drohungen
Fake NewsFalschmeldungen, die wie echte Nachrichten aussehen
RückwärtssucheEin Werkzeug, mit dem man prüfen kann, wo ein Bild im Internet schon verwendet wurde
MimikamaEine Plattform, die gezielt Falschmeldungen aufdeckt und erklärt
Künstliche Intelligenz (KI)Ein System, das automatisch Texte, Bilder oder Stimmen erzeugen kann

Weiterführende Links

Bewertung

Wie hilfreich war dieser Beitrag für dich?
Gib gern eine Bewertung ab – so hilfst du uns, die Inhalte weiter zu verbessern.

✔️ = hilfreich  ❌ = nicht hilfreich

KI Helfer selber ausprobieren

KI-Bot
Unser neuer KI-Bot (dein Helfer!)

Probier unseren KI-Bot einfach mal aus. Er erklärt dir technische Begriffe, hilft dir leicht verständlich bei vielen Fragen rund um Installation von Apps, Einstellungen von digitalen Anwendungen und vielem mehr – ohne Wartezeit und jederzeit verfügbar.

Direkt zum KI-Helfer

Stelle deine Frage direkt an unseren KI-Helfer. Er hilft dir einfach und verständlich weiter – probiere es aus.

KI-Helfer ausprobieren

ℹ️ Hilfe zum KI-Helfer

Falls du dir unsicher bist, findest du hier eine kurze Erklärung, wie du unseren KI-Helfer nutzen kannst.

Hilfe ansehen

Kommentar

🔒 Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass wir deine Angaben zur internen Auswertung speichern. Die Daten werden nicht veröffentlicht. Weitere Hinweise findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Hier findest du alle Beiträge übersichtlich nach Kapiteln sortiert